Richtig finanzieren

Drei Fehler, die ihr bei der Startup-Finanzierung vermeiden solltet

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Wer ein Startup gründen will, braucht Geld. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Für Startups gibt es viele Finanzierungsmöglichkeiten. Aber nicht alle sind für jeden geeignet und schon bei der Auswahl und der Beantragung können einige Fehler passieren. Welche ihr unbedingt vermeiden solltet, erfahrt ihr heute in meinem Blogbeitrag.

Ein Sack voll Geld fürs Startup? So bekommt ihr ihn! Ein Sack voll Geld fürs Startup? So bekommt ihr ihn!
Ein Sack voll Geld fürs Startup? So bekommt ihr ihn!

Ran ans Kleingeld für das eigene Startup! Aber bitte ohne diese Fehler:

Fehler Nummer eins: Falschen Kredit auswählen

Um Geld für ein Startup zu beschaffen, gibt es verschiedene Kreditangebote. Hier sollten Gründer auf jeden Fall vergleichen und nicht den erstbesten nehmen. Diese Kriterien sind für die Wahl entscheidend:

  • Der effektive Jahreszins: Er definiert die Höhe der Zinszahlungen. Da der Leitzins momentan sehr niedrig ist, gibt es auch günstige Kredite mit einem effektiven Jahreszins von 2 bis 3 Prozent. Aber Gründer sollten nicht nur auf den billigsten Kredit setzen. Da Gründungen ein hohes Risiko bergen, können Gründerkredite höhere Zinsen haben und trotzdem fair sein. Viele pendeln in einem Bereich von 3 bis 4 Prozent.
  • Zinsbindung: Wenn die Zinsen niedrig sind, sollten sie es auch bleiben! Das heißt, den niedrigen Zinssatz sollten sich Gründer sichern. Das passiert durch eine Zinsfixierung. Das bedeutet zwar erst einmal mehr Kosten, aber diese rechnen sich, wenn die Zinsen in einigen Jahren steigen.
  • Sondertilgung: Für den Fall, dass euer Startup durch die Decke schießt, solltet ihr ein Sondertilgungsrecht vereinbaren. Das bedeutet, dass ihr den Kredit früher zurückzahlen könnt. Eine kürzere Laufzeit bedeutet oft auch eine hohe Netto-Ersparnis. Die Sondertilgungsmöglichkeit ist ebenfalls häufig nicht kostenlos, kann sich aber in Zukunft lohnen.

Auch bei der Wahl der Bank lohnt sich eine gute Recherche. Neben dem bekannten KfW-Gründerkredit und den Privatbanken gibt es auch unzählige Angebote der sogenannten Direktbanken (Onlinebanken). Eine Option sind zudem die ethischen Banken, die immer beliebter werden. Sie handeln ökologisch, sozial und nachhaltig und sind für viele Experten die Bank der Zukunft.

Fehler Nummer zwei: Ein schlechter Businessplan

Wenn ihr euren Wunschkredit ausgewählt habt, müsst ihr die Bank überzeugen, euch Geld zu geben. Dafür braucht ihr einen guten Businessplan! Neben der Kreditwürdigkeit ist er das wichtigste Kriterium dafür, einen Kredit zu bekommen. Beim Gespräch mit dem Bankberater solltet ihr die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten rund um eure Geschäftsidee parat haben.

Beim Erstellen eines Businessplans können viele Fehler passieren. Welche Fragen euer Businessplan auf jeden Fall beantworten sollte:

  • Was ist die Geschäftsidee? (Was wollt ihr verkaufen, produzieren, anbieten? Wie funktioniert euer Produkt/Dienstleistung?)
  • Was unterscheidet euch von der Konkurrenz? Gibt es vergleichbare Angebote?
  • Wer sind eure potenziellen Kunden?
  • Wie funktioniert euer Verkauf? (Preisstrategie, voraussichtlicher Absatz, Zeitplan, Vertriebskosten etc.)
  • Wie wird das Unternehmen organisiert (Rechtsform, Patente, gesetzliche Formalitäten)

Neben der kompetenten Beantwortung dieser Fragen sollte der Businessplan auch eine übersichtliche Struktur haben. Dazu gehören ein Inhaltsverzeichnis, ein Executive Summary und eine sinnvolle, übersichtliche Gliederung.

Fehler Nummer drei: Weitere Finanzierungsmöglichkeiten außer Acht lassen

Muss es immer der Kredit sein? Diese Frage sollten sich Startups stellen und über weitere Finanzierungsmöglichkeiten nachdenken. Weitere Möglichkeiten, den Traum vom eigenen Business zu verwirklichen:

Crowdfunding

Die Idee dahinter ist, dass viele Menschen (die Crowd) gemeinsam ein Projekt, eine Idee oder ein gesamtes Unternehmen finanzieren (funding). Ausführliche Informationen zum Thema Crowdfunding findet ihr hier.)

Fördermittel

In Deutschland gibt es viele Förderinstitute, die Programme für die Unternehmensfinanzierung anbieten. Meist müsst ihr den Antrag über die Hausbank stellen, die den Kreditantrag zur Förderbank weiterleitet. Die größte Förderbank ist die KfW, jedoch gibt es in jedem Bundesland Förderbanken und weitere Fördermittel. Einen Überblick über die Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union findet ihr auf der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Business Angels

Das sind meist Unternehmer, die bereits erfolgreich eines oder mehrere Startups aufgebaut und verkauft haben. Neben ihrem Geld bieten sie Gründern viel Knowhow und ein weit verbreitetes Netzwerk. Sie sind in den Gründungsprozess eingebunden und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Wo findet ihr euren Engel? In Deutschland gibt es viele Business-Angel-Netzwerke, wo ihr auf die Suche gehen könnt (zum Beispiel business-angels.de oder angelinvestmentnetz.de).

Inkubatoren

Der Begriff Inkubator kommt aus der Medizin und bezeichnet einen Brutkasten für Frühgeborene. Und nichts anderes ist er auch im wirtschaftlichen Sinn, sozusagen ein „Startup-Brutkasten“. Inkubatoren sind Institutionen, die sich auf die Starthilfe für Gründer spezialisiert haben. Neben Geld stellen Inkubatoren ihr Wissen und Büro- und/oder Service-Leistungen zur Verfügung. Hier gibt es eine Auflistung der Startup-Inkubatoren in Deutschland.

Accelerator (Lat. Beschleuniger)

Ein zeitlich begrenztes Förderprogramm, das Startups Zugang zur notwendigen Intrastruktur für den Aufbau eines Unternehmens bietet und auch finanzielle Ressourcen bereitstellt. Accelerator Programme bieten Universitäten, Inkubatoren, Venture Capital- oder Industrieunternehmen und staatliche Förderstellen an (Auflistung der Accelerator-Programme für Startups in Deutschland).

Wenn ihr euch nicht gleich auf den erstbesten Kredit stürzt und die Finanzierungsmöglichkeiten, die auf euer Startup passen, gut abwägt, ist schon viel gewonnen. Denn schnelles Geld stellt euer Startup nicht auf gesunde Füße – und die braucht es ja, um irgendwann an die Spitze zu springen 😉

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Über Ralph Günther

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Schnell, einfach und komplett online: So stellte ich mir als Versicherungsmakler den Abschluss einer Berufshaftpflicht für Freelancer und Selbständige vor.  Da kein Anbieter eine ansprechende Lösung hatte, setzte ich meine Idee 2008 selbst um und gründete die exali AG (damals exali GmbH). Über meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse schreibe ich auf dem RGBlog.

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