Andere Länder, andere Sitten: Apps global noch effizienter vertreiben – mit Softwarelokalisierung

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Smartphone, Tablets, Personal Digital Assistents – auf mobilen Endgeräten ist die Welt zusammengerückt. Nicht nur im Privaten, sondern auch im Business. Viele Projekte, Produkte und Entwicklungen lassen sich nicht mehr lokal abwickeln. Und wer als Entwickler in internationalen Gefilden unterwegs ist, weiß: Mit der einfachen Übersetzung – beispielweise der entwickelten App – ist es nicht getan. Auch das Berücksichtigen kultureller Besonderheiten entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Softwarelokalisierung ist deshalb zu einem Thema geworden, um das kaum ein Entwickler auf dem internationalen Markt mehr herumkommt und das einige Risiken bergen kann. Ein wichtiges Thema, zu dem ich allerdings wenig eigenes Know-How besitze. Umso mehr freut es mich deshalb, dass ich Christian Arno als Gastautor gewinnen konnte – Gründer von Lingo24, die Sprachdienste, Lokalisierungsservice und mehrsprachige SEO anbieten.

Softwarelokalisierung: Wenn die ganze Welt in eine App gepackt wird. Christian Arno erklärt, was dabei am Sprache und kulturellen Besonderheiten beachtet werden muss – mit vielen praktischen Tipps und konkreten Hilfestellungen.
Softwarelokalisierung: Wenn die ganze Welt in eine App gepackt wird. Christian Arno erklärt, was dabei an Sprache und kulturellen Besonderheiten beachtet werden muss – mit vielen praktischen Tipps und konkreten Hilfestellungen.

Für den RGBlog nimmt er diese Woche kurz und bündig die Chancen und Risiken der „Softwarelokalisierung“ im Zusammenhang mit der Vermarktung von Apps unter die Lupe – mit vielen praktischen Tipps und konkreten Hilfestellungen zu Sprache und Symbolen.

Softwarelokalisierung entscheidet über App-Vermarktung

Immer mehr global tätige Unternehmen suchen nach kompatiblen Programmen, die überall auf der Welt einsetzbar sind. Selbst Privatmenschen laden Apps gerne bequem herunter und bezahlen sie auch gleich online. Die Entwicklung von Programmen und Apps für Smartphones und Computer ist zur wahren Goldgrube geworden.

Doch Entwickler sollten wissen: Für eine gute App-Vermarktung ist die Softwarelokalisierung entscheidend.

Sprachenvielfalt beachten

Wer Apps entwickelt, denkt zwar erst einmal an die App an sich, aber vielleicht weniger an die Absatzgebiete. Sind diese Apps nämlich nur in einer Sprache verfügbar, ist es kein Wunder, dass sie nur einen begrenzten Nutzerkreis finden. Schließlich will jeder am liebsten in seiner Muttersprache arbeiten, Games spielen und kommunizieren.

Bietet die App nicht die richtigen Sprachen an, werden von Vornherein Zielgruppen ausgeschlossen. Vertrieblich gesehen ein großer Fehler. Denn der Online-Verkauf ist heute weltweit über App Stores ganz einfach und ohne große Kosten möglich. Softwarelokalisierung ist daher die Lösung für alle, die Apps erfolgreich verkaufen wollen.

Richtig planen und an Zielgruppen denken

Lokalisierung umfasst nicht allein die Übersetzung von Begriffen; auch Bilder, Menüs und Funktionen sollten angepasst werden. Je nachdem, wo die Zielgruppen sitzen – ob weltweit oder regional begrenzt – gilt es, die richtigen Schritte bei der Softwareanpassung zu machen.

Lokalisierungsfreundlich programmieren

Je früher der Vertriebsraum feststeht, desto mehr Möglichkeiten bestehen beim Programmieren. Späterer Aufwand für Änderungen lässt sich damit schon einmal begrenzen.

Der Code sollte in seiner Struktur die Möglichkeit geben, dass Teile einfach ausgetauscht oder verändert werden können.

Ansprechendes Layout berücksichtigen

Bei der Planung des Layouts sind auch längere oder kürzere Beschreibungen und Wörter einzubeziehen. Werden Begriffe in andere Sprachen übersetzt, ändern sich auch der Platzbedarf und damit die Optik auf einer Seite.

Zeilenumbrüche können neu entstehen und die Seite mit Text geradezu zupflastern. Auch die Lesart der Texte ist nicht immer gleich. Beispielsweise schreiben Araber von rechts nach links. Das ändert einiges im Textaufbau und wirkt sich bei kleinen Änderungen immens auf das Layout aus.

Wichtige Zielgruppen und Sprachen wählen

Die größten Softwarehersteller stammen aus Deutschland, Spanien, Frankreich und auch Asien. Englisch als Weltsprache gehört hier sicher immer zu den in Apps verwendeten Sprachen. Und auch China bietet sich als großer Markt an.

Software-Schmieden der DACH-Länder wählen häufig europäische Sprachen wie Italienisch, Spanisch und Französisch, die ja teils auch in Übersee gesprochen werden.

Professionell mit Hintergrundinfos übersetzen

Um eine App zu verstehen, sind Bedientexte wichtig. Schlechte Übersetzungen führen zu Missverständnissen. Die App wird sich dann möglicherweise nicht durchsetzen am Markt, weil es an der Handhabbarkeit mangelt.

Damit die User-Ansprache stimmt, hilft ein professioneller Übersetzer mit den jeweiligen Landeskenntnissen. Fettnäpfchen, wie falsch übersetzte sprachliche Redewendungen, die beim oberflächlichen Übersetzen schnell mal passieren, sind so vermeidbar.

Computerprogramme zur Übersetzung sind genauso wenig geeignet, wie hervorgekramte schulische Sprachkenntnisse. Die Fachterminologie spielt nämlich auch eine Rolle bei der Übersetzung, genauso wie schwer übersetzbare Wortspiele und Redewendungen.

Übersetzer brauchen Hintergrundinformationen zum Spiel, um effektiv zu arbeiten. Allein die Textbausteine einer App weiterzureichen, genügt nicht. Schließlich sollten die Anweisungen im Kontext gut verständlich sein.

Schon den Begriff „copy“ ins Deutsche zu übersetzen, kann schnell in die Irre führen. Denn das englische Wort kann sowohl als Verb als auch als Substantiv erkannt werden. Dann heißt es entweder kopieren oder aber Duplikat.

Am besten arbeiten Übersetzer im WYSIWYG-Modus, sodass sie sehen, was schon verändert ist. Die Fehlerquote reduziert sich damit deutlich.

Andere Länder, andere Sitten: Symbole und Bildsprache anpassen

Zielt die App allein auf das Vertriebsgebiet Europa, können Bilder und Symbole durchaus beibehalten werden. Doch Vorsicht ist geboten bei kontinentübergreifendem Verkauf.

Der Hund als schnüffelnder Suchagent ist bei Westeuropäern ein Sympathieträger, im Islam dagegen überhaupt nicht. Er gilt hier als unrein. In Ostasien werden Hunde verzehrt, also haben Hunde auch dort nicht den gleichen Stellenwert wie in Europa.

Auch das Zeichen für Okay – die Faust mit hochgestrecktem Daumen – bedeutet keineswegs überall „prima“. Als obszön gilt diese Geste im Libanon und in Saudi-Arabien sowie auch in Griechenland, Syrien und in Sardinien.

„Super“ heißt es auch in Österreich und Deutschland, wenn sich Daumen und Zeigefinger zum Ring formen. Obszön wirkt dies jedoch in Südeuropa. Spanier verstehen darunter den sogenannten Stinkefinger. Belgier und Franzosen könnten denken, dass sie als „Null“ beschimpft werden.

Der Manga-Stil ist in Japan gang und gäbe, in Europa wird er aber eher Jugendliche und Kinder ansprechen als Erwachsene. Und mit Erotik und diversen sexuellen Anspielungen kommt eine App auch nicht überall gut an. In manchen Teilen der USA beispielsweise wäre das ein Grund, die App abzulehnen.

Neben Sprache auch die Formate berücksichtigen

Schon Details entscheiden darüber, ob eine App kulturell fremd wirkt oder gut in die Lebenswelt passt. Das Datumsformat kann genauso missverständlich sein wie diverse Maßeinheiten. Die Angebe von Entfernungen in „feet“ oder „inches“ ist für Deutsche wenig nutzerfreundlich.

Gebräuchliche Angaben sollten recherchiert und dank der Landeskenntnisse der Übersetzer richtig eingesetzt werden.

Aufmachung entscheidet über das Verbreitungsgebiet

Eine möglichst unverfängliche seriöse Aufmachung hilft einer App, ein großes Verbreitungsgebiet zu finden. Doch lokalisierte Apps haben noch mehr Chancen auf viele Nutzer. Vor allem, wenn sie in der jeweiligen Muttersprache gehalten sind und Gepflogenheiten des Landes und der Region berücksichtigen.

Über den Autor

Christian Arno ist Gründer von Lingo24, einem Übersetzungsunternehmen, das professionelle Übersetzungen anbietet. Auf Twitter kann man Christian unter @l24de folgen.

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Über Ralph Günther

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Schnell, einfach und komplett online: So stellte ich mir als Versicherungsmakler den Abschluss einer Berufshaftpflicht für Freelancer und Selbständige vor.  Da kein Anbieter eine ansprechende Lösung hatte, setzte ich meine Idee 2008 selbst um und gründete die exali AG (damals exali GmbH). Über meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse schreibe ich auf dem RGBlog.

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